am 07.05.2016 in Bad Nauheim
„Nur durch Zuhören merken wir uns nur ca. 10% des Dargebotenen, mit Visualisierung immerhin schon 70%.“ Mit dieser Information starteten die QZ- Moderatoren in einen aktiven Tag, der von Stephanie Baumann unter der Moderation von Gabriela Huemer gestaltet wurde.
Bereits mit einem „Vorstellungsbild“ stiegen die Teilnehmer ins Thema ein. Kommentare wie „Ich kann überhaupt nicht zeichnen“ wurden durchs Tun entkräftet. Mit einfachen Figuren, Formen und mit Farben kam Leben in die „merk-würdige“ Vorstellungsrunde. Bilder, auch wenn sie noch so abstrakt und laienhaft sind, wecken Emotionen, die die Merkfähigkeit entscheidend verbessern. Hier entsteht eine enge Verknüpfung zwischen linker und rechter Gehirnhälfte, darüber hinaus sprechen wir unterschiedliche Wahrnehmungstypen noch besser an. Obwohl wir Menschen „Augentiere“ sind, vernachlässigen wir diesen Kanal häufig bei Vorträgen und Präsentationen.
Einsatzmöglichkeiten für Visualisierung gibt es viele: von einem Vortrag, einer Präsentation angefangen, die durch passende Fotos, bzw. Bilder lebendiger wird, Bilder, die das Gesagte wirkungsvoll verdeutlichen und begreifbar machen bis hin zu kleinen Zeichnungen auf dem Flipchart, die schnell entwickelt sind und kein zeichnerisches Können erfordern. Häufig bleiben genau diese wenig professionellen Zeichnungen besonders gut in Erinnerung. Einfache Strichmännchen oder sogenannte. Kastenmännchen können Stimmungen transportieren. Aus Kreisen, Ellipsen, Dreiecken und Rechtecken entstehen Figuren, Symbole und Geschichten.
Auch Farben spielen eine große Rolle. Besonders geeignet sind hier Wachsmalkreiden, mit denen einzelne Worte oder Sätze farbig hinterlegt und so hervorgehoben werden, Schattierungen erzeugt oder Zuordnungen verdeutlicht werden.
Die Teilnehmer erstellten Cluster und Mindmaps um Themen zu erarbeiten, zu sammeln oder zu ordnen. Visualisierung kann aber auch in anderen Bereichen genutzt werden: in der Aufbauschulung wurden z.B. „Lebenswege“ mit besonders prägenden Ereignissen dargestellt.
Visualisierung ist eine effiziente Problemlösungstechnik. Dan Roam, amerikanischer Trainer, zeigt mit seinem Viererschritt „Sehen-Erkennen-Vorstellen-Darstellen“ wie durch Visualisierung unterschiedliche Sichtweisen „sicht-bar“ werden und so zur Problemlösung beitragen.
Auch Beziehungen zwischen Menschen können visualisiert werden. Besonders geeignet sind hier Wortkarten, mit denen sogenannte Soziogramme erstellt werden:
Dass die Lösung nicht auf derselben Ebene wie das Problem liegt, hat schon Albert Einstein festgestellt. Um Lösungen zu entwickeln, ist oft Kreativität gefragt. Auch hier wurde eine Methode vorgestellt und ausprobiert: die „denkenden Hüte“ nach de Bono. Sechs verschiedenfarbige Hüte symbolisierend unterschiedliche Einstellungen und Sichtweisen. Je nach Farbe des Hutes, den man sich aufsetzt, vertritt man eine bestimmte Haltung zu einem Thema und lernt so, sich in die Sichtweise anderer hinein zu versetzen und diese zu kommunizieren.
Für die nächste,sicherlich genauso spannende Aufbauschulung 2017 findet zu folgenden Themen statt:
„Vorträge verbessern“, „Fallstudien spannend vorstellen“ sowie „Umgang mit Zuhören“.