Für ihre systematische Übersichtsarbeit „Effekte der Akupunktur auf die sensorische Empfindung“ wurden Petra Bäumler, M.Sc., LMU München, und PD Dr. Dominik Irnich, LMU München/DÄGfA, im Dezember 2013 auf dem ICMART-Kongress in Wien mit dem Johannes Bischko Preis ausgezeichnet.

Die Preisträger des Johannes Bischko Preises 2013 (v.l.n.r.): PD Dr. Dominik Irnich, LMU München/DÄGfA, und Petra Bäumler, MSc, LMU München, mit Prof. Dr. Helmut Nissel, Österreichische Gesellschaft für Akupunktur (ÖGA)

Die Autoren fassten die Ergebnisse von 85 Studien zusammen, die die Wirkung der Akupunktur auf sensorische Schwellen untersucht hatten. Es fand sich deutliche Evidenz (auch im Rahmen einer Meta-Analyse) für eine Steigerung der Druckschmerzschwelle durch die Nadelbehandlung. Weiterhin bestehen Hinweise, dass auch das thermische Schmerzempfinden durch Akupunktur verändert werden kann – um diesen Zusammenhang abschließend zu klären, bedarf es allerdings weiterer Untersuchungen. Die Akupunkturwirkung auf die thermische und mechanische Detektion ist wenig untersucht, scheint allerdings gering zu sein.

Die ICMART (International Council of Medical Acupuncture and Related Techniques) ist der internationale Dachverband, der 74 ärztliche Akupunkturgesellschaften weltweit repräsentiert. Der seit 1972 vergebene Johannes Bischko Preis gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen auf dem Feld der Akupunktur und wird von der Österreichischen Gesellschaft für Akupunktur (ÖGA) zu Ehren von Prof. Dr. med. Johannes Bischko, Gründungsmitglied der ÖGA und Pionier auf dem Gebiet der westlichen Akupunktur, verliehen.

Weitere Mitarbeiter an der Studie waren:
Dr. med. Johannes Fleckenstein 1; Dipl. Stat. Michael Simang 1,3;
Shin Takayama, M.D. 2; Takashi Seki, M.D. 2
1 Multidisciplinary Pain Center, Department of Anaesthesiology, University of Munich, Germany
2 Department of Traditional Asian Medicine, Tohoku University, Japan
3 Institute for Medical Information Sciences, Biometry and Epidemiology, University of Munich, Germany