Bericht: Symposium Sportmedizin und Akupunktur

***Neuer Termin 2019 für Symposium Sportmedizin und Akupunktur

05.10.2019 auf Mallorca, Spanien***

Vorläufiges Programm: Flyer Symp Sport 2019

Das Symposium ist der Auftakt der Fortbildungsveranstaltung:  Sport verschreiben – aber richtig!  05. – 13. Oktober 2019 im Portblue Club Pollentia, Mallorca

Bericht Symposium Sport 2018:

Am 6. Mai 2018 fand in Frankfurt am Main das erste Symposium für Sportmedizin und Akupunktur in Kooperation der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur DÄGfA und der Abteilung für Sportmedizin der Goethe-Universität mit ihrer Weiterbildungsakademie, statt.

Am Campus Sport wurde vor knapp 60 Teilnehmern ein Bogen von physiologischen Zielmechanismen, über die historische Entwicklung hin zur Anwendung und Relevanz von Akupunktur und verwandten Verfahren im Spitzensport, gespannt. Dazu trug eine Vielzahl hoch qualifizierter und eloquenter Referenten bei (Abb. 1), die sowohl in Fachvorträgen als auch eigenen Workshops die jeweilige Thematik vertieften.

Professor Werner Klingler, Chefarzt für Anästhesiologie und Tagungspräsident des internationalen Fascia Research Kongress 2018 in Berlin (http://fasciacongress.org/ [1]) , berichtete eingangs von den neuesten Entwicklungen in der Faszienforschung, und der Rolle des Bindegewebes als Ziel Struktur jedweder Form von Bewegung. Dies wurde unmittelbar in die praktische Konsequenz überführt, durch Peter Geigle, den leitenden Physiotherapeuten der TSG 1899 Hoffenheim, der darlegte wie essentiell die tägliche Betrachtung von Muskeln und Faszien in der Gesunderhaltung der Sportler ist. Johannes Fleckenstein Sportmediziner aus Gießen/Frankfurt brachte es anschließend auf den (Akupunktur-)Punkt: von therapeutischer Konsequenz ist die manuelle Stimulation des Zielgewebes, wie sie insbesondere durch Akupunktur, Neuraltherapie oder Dry Needling gelingt.

Diesem Vortragsblock über das Zielgewebe folgte nun ein praktisch-orientierter Blick aus Sicht der Chinesischen Medizin. Oskar Schmid Junior, Orthopäde aus Nittenau berichtete zunächst unter dem spannenden Titel „Einsatz von Acupuncture Related Techniques im (Profi-)Sport – Olympic VR China meets West“ über die historischen und gegenwärtigen Kontroversen zwischen den Medizinsystemen. Anschließend stellte sein Fachkollege Jürgen Bachmann, Hattingen, die therapeutische Säule der TuiNa als manual-medizinische Technik im sportmedizinischen Kontext vor.

Reinhardt Wagner, Facharzt für Sport- und Allgemeinmedizin aus Lahr/Schwarzwald, berichtete über seine Erfahrungen in der Betreuung von Sportlern der ehemaligen DDR sowie im niedergelassenen Praxisbereich, und stellte die Bedeutung der TCM für die Sportmedizin plastisch anhand der 5 Wandlungsphasen dar. Den Abschluss der wissenschaftlichen Vorträge machte Professor Winfried Banzer, Hausherr der Sportmedizin der Uni Frankfurt, mit einer Analyse der gegenwärtigen Studienlage: für die Wirksamkeit der Akupunktur im Sportbereich, bezogen auf Regeneration, Relaxation, Schmerztherapie, u.a., sprechen einige methodologisch gut publizierte Studien.

Am Nachmittag war nun Gelegenheit sich praktisch an die Materie anzunähern, sei es mittels Ultraschalltechniken zur Fasziendiagnostik (Klingler), physiotherapeutischer Anwendung (Geigle), TuiNa (Bachmann), sportmedizinisch relevanten Akupunkturtechniken (Schmid, Wagner) und Faszientechniken wie der Faszienrolle (Banzer, Jan Wilke).

Den Abschluss des Tages brachte eine Diskussionsrunde aller Referenten und Teilnehmer. Zusammenfassend war für alle ein Tag nicht ausreichend um alle Fragen rund um das spannende Thema zu klären. Das Akupunktur, Faszien und Sportmedizin gut zusammenpassen ist nun aber für jeden klar. Als Ausblick sei bereits darauf hingewiesen, dass das Symposium 2020 wieder in Frankfurt stattfinden soll, für 2019 soll das Thema im Rahmen der Weiterbildungswoche Sportmedizin der Weiterbildungsakademie der Goethe-Universität (https://www.sportmedizin-akademie.de/) in Mallorca aufgegriffen werden.

Abbildung 1: Die Referenten der Veranstaltung vor dem Hörsaal am Campus Sport, Goethe-Universität Frankfurt, von rechts: Werner Klingler, Peter Geigle, Reinhardt Wagner, Oskar Schmid, Winfried Banzer, Jürgen Bachmann, Johannes Fleckenstein


[1] Klingler et al. Faszienforschung: Quo vadis? Deutsche Zeitschrift für Akupunktur May 2018, Volume 61, Issue 2, pp 69–74[1]

Bericht von:

Johannes Fleckenstein1,2,3 und Winfried Banzer1

1Abteilung für Sportmedizin, Institut für Sportwissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt, Ginnheimer Landstr. 39 60487 Frankfurt am Main
2Abteilung für Sportmedizin, Institut für Sportwissenschaften, Justus-Liebig-Universität Gießen, Kugelberg 62, 35394 Gießen
3Abteilung für TCM/Akupunktur, Institut für Komplementärmedizin, Universität Bern