Demenz, Depression und Parkinson im Fokus von Ernährungsmedizin und chinesischer Diätetik und und Abschluss der Ausbildung „Ernährungsberater/in Diätetik DÄGfA“.
München: 21.10.2023
Seit der Antike ist bekannt, dass „ein voller Magen das Studieren beeinträchtigt“. Auch die großen asiatischen Medizinsysteme haben schon seit Jahrhunderten den Bauch, die Bedeutung von Gesundheit und Krankheit aus der „Mitte“, in das Zentrum von Ätiologie und Pathologie gestellt. Mittlerweile gehört die Untersuchung der Interaktion zwischen dem gastrointestinalen Trakt, dem enterischen Nervensystem und dem zentralen Nervensystem zu den sich sehr schnell entwickelnden Forschungsgebietes.
Mit diesem 5. Ernährungssymposium der DÄGfA, welches im großen Hörsaal der Psychiatrischen Klinik an der Nussbaumstraße in München stattfand, durften wir in einen regen Austausch von aktuellen Erkenntnissen der Neurogastroenterologie, Psychiatrie und Psychosomatik sowie dem Erfahrungswissen in der Chinesischen Medizin eintreten.
Die Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren begeistert über die gelungene Rezeptur aus Theorie und Praxis bei der Vermittlung von Konzepten für eine integrative Ernährungsberatung und -therapie.
Das einhellige Fazit: eine überzeugende Synthese aus den alten Weisheiten der Ernährungslehre nach der Traditionell Chinesischen Medizin und der modernen, westlichen Ernährungsmedizin inklusive aktueller Studienlage.
Der Vormittag des Symposiums wurde geprägt durch Überblicksreferate:
- Demenz und Depression aus Sicht von Neurowissenschaft und TCM – Richard Musil
- Die Rolle der Ernährung bei psychischen und psychosomatischen Erkrankungen im klinischen Alltag- Sarah Eisenhardt
- Brain Food und Soul Kitchen aus Sicht der chinesischen Diätetik- Vera Splinter
- Demenz und Alzheimer – ein anderer Verständnisansatz mit viel Potential – Mercedes Ogal
- Ernährungsmedizinische Aspekte bei neurologischen, psychosomatischen und psychiatrischen Erkrankungen – Uwe Siedentopp
- Darm-Hirn-Achse – Betrachtungen aus Sicht der Chinesischen Diätetik Sabine Schierl
- Integrative Ernährungsberatung bei psychosomatischen Störungen – Genusskonzept für die Beratungspraxis – Susanne Lindenthal
Noch mehr Neues „aus der Praxis für die Praxis“ mit Fallvorstellungen und viel Raum zum Üben und Diskutieren brachten die Workshops am Nachmittag. Das Spektrum reichte von „Nahrungsmittel und Rezepte für ein vitales Gehirn in Theorie & Praxis – Grot und Sedlag“, „Mikronährstofftherapie bei Demenz, Depression und Parkinson – Siedentopp“, „Wahrnehmungsübungen zu Lebenskräften in Nahrungsmitteln – Schierl und Eisenhardt“ hin zu „Angewandter Ernährungswissenschaft und chinesischer Diätetik bei depressiver Stimmung anhand von Fallbeispielen – Lindenthal“.
Dabei kamen Anfänger ebenso auf ihre Kosten wie erfahrene Praktiker.
Am nächsten Tag fand – noch hochmotiviert vom Symposium – der Abschluss der Ausbildung zum Ernährungsberater/in „Chinesische Diätetik DÄGfA“ im DÄGfA-Haus in der Würmtalstraße in München statt. Die 20 Teilnehmer mussten sich der Abschlussprüfung stellen. Alle haben die nicht ganz leichte Prüfung bestanden!
Diese DÄGfA Ausbildung mit Diplom ist offen ist für Ärzte und Ökotrophologen.
Bericht von Sabine Schierl, Leitung der Fachkommission Diätetik DÄGfA
Die nächste DÄGfA-Ernährungsausbildung startet am 20./21.1.2024 in München
Infos zur Ausbildung