Du betrachtest gerade 38. Internationale Akupunktur-Woche der DÄGfA Erfolgreiches Debüt in Bad Kissingen
Bad Kissingen war vom 6.-12. Mai ein Zentrum für Akupunktur und TCM

38. Internationale Akupunktur-Woche der DÄGfA Erfolgreiches Debüt in Bad Kissingen

Mit über 80 Kursen zu Akupunktur und TCM bot die Woche eine Fülle von Lernmöglichkeiten für Anfänger und erfahrene Akupunkteure gleichermaßen.
Hier wurde genadelt, geschröpft und nach der idealen Traditionellen Medizin gesucht.

Bad Kissingen war der neue Veranstaltungsort für die 38. Internationale Akupunktur-Woche. In unmittelbarer Nachbarschaft zu Heilquellen und Natur war Bad Kissingen vom 6.-12. Mai ein Zentrum für Akupunktur und TCM. Die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. (DÄGfA), hatte im Kongresszentrum des Hotel Frankenland ein großes Aufgebot. Mit über 80 Kursen zu Akupunktur und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) bot die Woche eine Fülle von Lernmöglichkeiten für Anfänger und erfahrene Akupunkteure gleichermaßen. Hier wurde genadelt, geschröpft und nach der idealen Traditionellen Medizin gesucht.

Abwechslungsreiches Begleitprogramm inklusive DÄGfA-Party in der Hausdisco

Besonders beliebt waren die neu konzipierten Abendveranstaltungen, die einen kompakten Einblick in die faszinierenden Themen der Akupunktur und TCM boten.

Von Stadtführungen durch die historische Bäderstadt bis hin zu einer mitreißenden Party in der Hotel-Disco am Freitag, bot das Rahmenprogramm eine gelungene Mischung aus Bildung und Unterhaltung.

 

Die Wissenschaftliche Jahrestagung, eingebettet in die Akupunktur-Woche, bot den Mitgliedern der DÄGfA die Möglichkeit zu Vorträgen und praktischen Workshops. Ein Höhepunkt war der Vortrag und die vertiefenden Workshops von Prof. Dr. phil., Dr. phil. habil. Dr. med. habil.  Paul Unschuld, einem weltweit anerkannten Experten für historische Texte und TCM. Er berichtete von Li Shizhens Ben cao gang mu („Die Enzyklopädie Wohltätiger Dinge“) von 1593. Das Ben cao gang mu war damals die weltweit umfangreichste Enzyklopädie der Naturgeschichte und der Substanz-basierten Heilkunde.

Die DÄGfA bemüht sich gerade um den Erwerb des Werkes und Aufnahme in die Leihbibliothek, sodass auch Mitglieder einen Einblick nehmen können.

In 52 Kapiteln und mehr als 1,65 Millionen Zeichen hatte der Arzt Li Shizhen (1518 – 1593) das Wissen der vergangenen zwei Jahrtausende über Pflanzen, Tiere, Mineralien und künstlich hergestellte Dinge, die in der Heilkunde verwendet wurden, ausgewertet und in unzähligen wörtlichen Zitaten, ergänzt durch eigene Kommentare, der Nachwelt zugänglich gemacht. Ein internationales Expertenteam unter Unschulds Leitung begann bereits 2008 mit der Übersetzung. Seit Januar liegt nun gesamte aus 3 Lexika und 10 Bände bestehende Werk vollständig vor.

Dr. med. Olivia Pojer, präsentierte die Problematik und Behandlung der männlichen Infertilität

Ein weiterer Schwerpunkt der Jahrestagung lag in der Behandlung urologischer Erkrankungen. Frau Dr. med. Olivia Pojer, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für kontrollierte Akupunktur (ÖGKA) präsentierte die Problematik und Behandlung der männlichen Infertilität wissenschaftlich basiert und integrativ.

Dr. med. Dr. phil. Thomas Ots berichtete von den vielversprechenden Ergebnissen einer DÄGfA-geförderten Studie zur Akupunktur bei Harnwegsinfekten unter Verwendung der Segmentakupunktur. Frau Dr. med. Joana Dietzel präsentierte Studien Ihres Habilitationsprojektes „Akupunktur bei neuropathischen Schmerzen“, welches am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie Charité – Universitätsmedizin Berlin (Prof. Dr. S. Willich, Prof. Dr. B. Brinkhaus) durchgeführt wird. Sie konnte bereits eine positive Wirksamkeitsstudie zur Akupunktur bei Diabetes mellitus-induzierte Polyneuropathie vorlegen. Dr. med. Andreas Böger, DÄGfA-Dozent, Schmerztherapeut und Chefarzt der Vitos Orthopädischen Klinik, Kassel gab dann ein schulmedizinisches Update zum CRPS und zeigte integrative Behandlungsansätze inklusive Akupunktur auf. Bei jedem Vortrag gab es ausreichend Zeit für Fragen und Meinungsaustausch, welche intensiv genutzt wurde.

Kung Fu war einer der 10 am Nachmittag angebotenen Workshops

Nach dem Mittagessen fiel den Teilnehmern die Wahl schwer. Es wurden 10 verschiedene Workshops und Fallkonferenzen angeboten. Die Inhalte reichten von traditionellen Ansätzen bis zu neuesten Entwicklungen: Japanische Moxa, Kampo, Ultraschallgestützte Akupunktur, Abrechnungsmodalitäten, Neues aus der DZA, Fallkonferenzen zu Knie- und Kopfschmerzen, sowie Bewegungsangebote wie Qi Gong und Kung Fu.

 

Es lief sehr gut, es gab sehr viele positive Rückmeldungen zum neuen Veranstaltungsort, auch wenn manches noch etwas holperte und wir Verbesserungspotential identifiziert haben. Das DÄGfA-Team hat unter den neuen Bedingungen vor Ort großartiges geleistet. Vielen Dank!“ resümierte Prof. Dr. Dominik Irnich, Leiter des Fortbildungszentrums am Sonntagabend. „Wir werden die Rückmeldungen der noch laufenden Teilnehmerbefragungen auswerten, Vorschläge für alternative Kongressorte prüfen und dann schnell entscheiden, ob wir 2025 und wenn dann möglichst langfristig in Bad Kissingen bleiben“ formuliert Irnich das Ziel der nächsten 2-3 Wochen. Vieles spricht dafür: Die Gastfreundschaft des lebendigen und gastfreundlichen Bad Kissingen, ausreichend freundliche Tagungsräume und komfortable Unterkünfte bei bezahlbaren Preisen. Viele Teilnehmer freuten sich bei Abreise bereits auf die kommende 39. Internationale Akupunktur-Woche, welche vom 26. Mai – 1. Juni 2025 stattfinden wird und bei der wieder Tradition und Innovation aufeinandertreffen werden.