DÄGfA begrüßt die Aufwertung der Akupunktur durch die novellierte Fassung der NVL
München, 6. März 2017 – Akupunktur ist ein wichtiger Teil einer ganzheitlich orientierten, multimodalen Therapie bei verschiedenen Erkrankungen und Störungen. Aufgrund der zunehmenden wissenschaftlichen Evidenz wird die Akupunktur nun auch in der novellierten Fassung der NVL zur Therapie von Rückenschmerzen explizit empfohlen. Die Träger der NVL sind Bundesärztekammer, Kassenärztliche Bundesvereinigung – KBV und die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. – AWMF.
„Damit finden nun auch die guten Studienergebnisse ihren Niederschlag in der Nationalen VersorgungsLeitlinie Nicht-spezifischer Kreuzschmerz.“, begrüßt Priv.-Doz. Dr. med. Dominik Irnich, 1. Vorsitzender der DÄGfA, die aktuelle Empfehlung. Irnich weist darauf hin, dass Akupunktur jedoch nur dann die optimale Wirkung entfaltet, wenn diese fachgerecht und gewissenhaft ausgeführt wird. Dies erfordert ein individuelles Eingehen auf den Patienten, eine ganzheitliche Sichtweise gerade beim chronischen Schmerz, eine qualitativ hochwertige Ausbildung und sichere Fertigkeiten.
Der Leiter des Wissenschaftszentrums (WissZ) der DÄGfA, Prof. Dr. med. Dr. phil. Winfried Banzer, verwies in der Novellierungsphase der NVL darauf, dass die medikamentöse Therapie nicht grundsätzlich vor eine Akupunktur-Therapie gestellt werden sollte. Banzer sieht dafür keine wissenschaftliche Grundlage. „Im Vergleich zu anderen empfohlenen Verfahren zeigt die Akupunktur in aktuellen Studien bei einer Serie von 6 bis 12 Behandlungen eine bis zu einem Jahr anhaltende und starke Wirkung“, so Banzer.
Ärzte stehen nun in der Pflicht, ihre Patienten über die Wirkung der Akupunktur aufzuklären. Zugleich sollten Patienten darüber informiert werden, dass die Qualität der Ausführung von besonderer Relevanz ist und dies bei der Wahl des behandelnden Arztes berücksichtigen.
Qualitätsnachweise Akupunktur-Ausbildung
Von der DÄGfA ausgebildete und geprüfte Ärzte sowie nähere Informationen zu spezifischen Qualifikationsnachweisen sind im Patientenportal unter www.daegfa.de aufgeführt.
Literaturhinweise
1 The persistence of the effects of acupuncture after a course of treatment: A meta-analysis of patients with chronic pain / MacPherson H, Vertosick EA, Foster NE, Lewith G, Linde K, Sherman KJ, Witt CM, Vickers AJ; Acupuncture Trialistsʼ Collaboration. / Pain. 2016 Oct 17 [Epub ahead of print]
2 Acupuncture for chronic pain: individual patient data meta-analysis. / Vickers AJ, Cronin AM, Maschino AC, Lewith G, MacPherson H, Foster NE, Sherman KJ, Witt CM, Linde K; Acupuncture Trialists‘ Collaboration. / Arch Intern Med. 2012 Oct 22; 172(19): 1444-53
3 Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Nicht-spezifischer Kreuzschmerz, 2. Auflage: www.leitlinien.de/nvl/kreuzschmerz
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Kurzprofil und Pressekontakt
Die gemeinnützige Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. (DÄGfA) mit rund 8.600 ärztlichen Mitgliedern steht für Kompetenz und Erfahrung in Akupunktur und Chinesischer Medizin (CM oder TCM). Seit 1951 engagiert sich die älteste deutsche Akupunkturgesellschaft für ein hohes Niveau in der Akupunktur- und CM-Ausbildung von Ärzten. Die DÄGfA mit Sitz in München fördert Akupunktur und CM in Praxis, Lehre, Forschung, über Fachpublikationen und durch Öffentlichkeitsarbeit. Patienten werden durch Beratung, Broschüren und ein eigenes Internetportal informiert. In bundesweit rund 130 Qualitätszirkeln treffen sich regelmäßig Akupunkturärzte, um den besonderen Qualitätsanspruch dieser ganzheitlichen Behandlungsmethode zu sichern. Darüber hinaus arbeitet die DÄGfA intensiv mit Hochschulen, Fach- und Berufsverbänden zusammen. Viele DÄGfA-Dozenten haben universitäre Lehraufträge.
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