Bertelsmann Stiftung: CAM-Verwendung stabilisiert sich auf hohem Niveau

Der Gesundheitsmonitor – Projektträger sind die Bertelsmann Stiftung und die BARMER GEK – erhebt in regelmäßigen Abständen Daten zur Gesundheitsversorgung in Deutschland. Gefragt wird unter anderem, wie oft Verfahren der Komplementär- und Alternativmedizin (CAM-Verfahren) verwendet werden und wie gut sie wirkten. Die Ergebnisse des Gesundheitsmonitors 2012 zeigen den hohen Stellenwert, den Verfahren der Komplementärmedizin in Deutschland genießen: Zwei Drittel der Erwachsenen haben mindestens einmal eine Alternative oder Ergänzung zur sogenannten Schulmedizin gesucht und genutzt.

Die vollständige Pressemitteilung der Carstens-Stiftung lesen Sie hier.

Weitere Informationen unter www.gesundheitsmonitor.de.

Leitbild Arzt für Akupunktur und Chinesische Medizin

Dieses Leitbild dient der Orientierung: Für Ärztinnen und Ärzte, die sich in der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur e. V. (DÄGfA) zusammengeschlossen haben und für Patientinnnen und Patienten, die eine qualitativ hochwertige und umfassende Behandlung suchen. Das Leitbild beschreibt Grundlagen ärztlichen Handelns und zeigt, wie Tradition und Erkenntnis der Chinesischen Medizin und verwandter Medizintraditionen helfen können, die Beziehung zwischen Patient und Arzt (*) positiv zu gestalten.

Leitbild

Als Ärzte für Akupunktur und Chinesische Medizin fühlen wir uns einem respektvollen Umgang mit Patientinnen und Patienten verpflichtet. Durch die ärztliche Ausbildung und zusätzliche gründliche Beschäftigung mit der chinesischen Medizin sind wir in zwei Systemen zuhause: Wir kennen die Diagnostik und Therapie der westlichen Medizin und die ganzheitliche, systemische Betrachtung der chinesischen Medizin. Durch die Integration beider Systeme kann ein erweiterter Blick auf Krankheit und Gesundung gewonnen werden. Nicht der Befund oder die isolierte Krankheit, sondern der kranke Mensch mit seiner ganzen Persönlichkeit steht im Mittelpunkt. Die körperlichen, seelischen, geistigen und sozialen Bedingungen des Kranken werden im Heilungsprozess sowohl aus Sicht der westlichen wie der chinesischen Medizin berücksichtigt, weil die chinesische Medizin durch ihre andere Perspektive zusätzliche tiefe Einblicke in das Wesen von Krankheit und Heilung eröffnen kann. Alle persönlichen Lebensbereiche wie aktuelle Lebensumstände, Ernährung und Bewegungsverhalten, Schlaf und Arbeit sowie die spezielle Biographie des Patienten werden einbezogen. Die therapeutische Beziehung wird von Mitgefühl sowie vorbehaltloser Offenheit gegenüber dem Patienten und vom Vertrauen in die Heilkräfte des Patienten getragen. Dabei wird der Patient in seiner Einzigartigkeit gewürdigt.

Hierdurch gelingt es, ein gemeinsames Behandlungsziel zu definieren und zu verfolgen. In einem dynamischen Prozess werden Veränderungsprozesse angestoßen und die Krankheit durch die Selbstheilungskräfte des Menschen mit Unterstützung des Arztes auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene gelindert oder überwunden. So kann der kranke Mensch sich selbst verstehen lernen und seine Eigenverantwortung stärken.

Beste Ausbildung und fortlaufende Weiterbildung sowie kritischer Umgang mit westlicher und chinesischer Medizin sind selbstverständliche und wichtige Voraussetzungen für die erfolgreiche Behandlung. Der Einsatz des ganzen Spektrums der chinesischen Medizin in einem Netzwerk erfahrener Fachkollegen und Spezialisten trägt zu einem befriedigenden, individuellen Heilungsprozess bei.

Der achtsame Umgang des Arztes mit sich und ein humorvoller, aber auch kritischer Blick auf sich selbst helfen dabei.

In unserer Tätigkeit betonen wir die möglichen positiven Wege aus Krise und Krankheit, ohne zu beschönigen oder zu verschweigen. Über Erfolgsaussichten und Kosten der Behandlung wird offen gesprochen. Die äußere Atmosphäre und die inneren Bedingungen der Therapie werden so gestaltet, dass Regulations- und Regenerationsvorgänge gelingen können.

Prävention und Aktivierung der Selbstheilung haben Vorrang vor einer reparativen Medizin.

 

Dezember 2012    Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e. V. (gegründet 1951)

 

(*) Zur besseren Lesbarkeit wird im Folgenden nur von „Patient“ bez. „Arzt“ gesprochen: gemeint sind Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jahresmitgliederversammlung des Berufsverbandes Deutscher Akupunktur-Ärzte

Am 27.09.2012 fand die Jahresmitgliederversammlung des Berufsverbandes Deutscher Akupunktur-Ärzte, gegr. 2010, statt.

In der Mitgliederversammlung wurde konstatiert, dass der Berufsverband mittlerweile durchaus von Kammern und KVen wahrgenommen wird. Auch in anderen Akupunkturgesellschaften wird der Bedarf nach einer verbesserten berufspolitischen Vertretung der Akupunktur gesehen. Zudem gibt es andere erfahrungsheilkundliche Interessenvertretungen, die Interesse an einer Vernetzung geäußert haben.

Es sollen künftig regionale Vertretungen aufgebaut werden; hierfür werden aktive und berufspolitisch interessierte Mitglieder gesucht; möglichst aus verschiedenen Fachrichtungen der Medizin; also Kassenärzte ebenso wie Privatärzte oder Krankenhausärzte, damit das ganze Spektrum der Akupunktur abgebildet wird.

In der ebenfalls stattfindenden Vorstandwahl wurde die bisherige Vorsitzende Naschmil Pollmann wieder gewählt, ebenso die Schriftführerin Gabriela Huemer. Die neue Kassenwartin des BV ist Dr. med. Petra Wüller, Leipzig, weitere Vorstandsmitglieder sind Dr. med. Ingolf Hosbach, Bochum (2. Vorsitzender der Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin e.V., DWGTCM), Dr. med. Josef Hummelsberger, München (Vize-Präsident der Internationalen Gesellschaft für Chinesische Medizin e.V., SMS)  und Dr. med. Wolfram Stör, Icking bei München (1. Vorsitzender der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V., DÄGfA).

Zu Kassenprüfern wurden Sabine Schierl, Seeon (DÄGfA-Vorstandsmitglied) und Hedi Luxenburger, Aachen (Vorstandsmitglied und Kassenwartin der DÄGfA) gewählt.

Naschmil Pollmann