TuiNa Ausbildung bei der DÄGfA

Die Ausbildung ist für Ärzte und Physiotherapeuten konzipiert und bietet den Teilnehmern eine praxisorientierte Weiterbildung. Sie verfolgt das Ziel der Integration chinesischer Manualtherapie in die medizinische Versorgungsrealität unseres alltäglichen Praxisablaufs.

Der Kurs ist so gestaltet, dass Sie neben der Theorie die Möglichkeiten der praktischen Anwendung kennenlernen und erlernen. Es wird großer Wert auf das intensive praktische Üben gelegt.

Die TuiNa-Ausbildung umfasst 110 Unterrichtseinheiten (UE). Sie beinhaltet den M6-Basiskurs Qi Gong/TuiNa mit 20 UE und die M7-Leistungskurse (3 x 30 UE). Sie erhalten das Diplom „Ausbildung TuiNa DÄGfA“.

Die M6- und M7-Kurstage sind Bestandteil der Ausbildung zum „Meister der Ost-Asiatischen Medizin DÄGfA“. Lesen Sie hier mehr zur Meisterausbildung.

M6 Basiskurs: Die Kenntnis der engen Beziehung zwischen Qi Gong und TuiNa und die übende Schulung der eigenen Körperwahrnehmung sind integraler Bestandteil chinesischer Orthopädie (Qi Gong Basiskurs mit 10 UE). Im TuiNa-Basiskurs (10 UE) werden Sie die theoretischen Grundlagen und Indikationen dieser Traditionellen Chinesischen Manuellen Medizin (tui = schieben, na = greifen) kennenlernen und die Grundtechniken praktisch einüben.

M7 TuiNa: Aufbauend auf dem Basiskurs werden wir TuiNa in weiteren drei Themenblöcken á 30 Unterrichtseinheiten theoretisch und praktisch umfassend erarbeiten. M7-Leistungskurse sind auf 3 Blöcke konzentriert. Beginn ist jeweils Freitag 13:00 Uhr, Ende Sonntag 18:00 Uhr.
Die Veranstaltungsorte sind für praktische Übungen in kleinen Gruppen geeignet. Sie sind mit einer ausreichenden Anzahl von Behandlungsliegen ausgestattet und für die Schulung der manuellen Fertigkeiten besonders geeignet. Die drei Themenschwerpunkte verteilen sich auf drei Wochenenden innerhalb eines Jahres. Es wird empfohlen mit Leistungskurs 1 oder 2 zu beginnen.

Weitere Informationen zur gesamten Kursreihe sowie alle Termine der M6 und M7 TuiNa Kurse finden Sie hier.

Dozenten: Dr. Jürgen Bachmann, Lianzhong Li

Bei Interesse bitte im Fortbildungszentrum der DÄGfA melden für weitere Details.
Wir beraten Sie gerne unter 089 71005-11 oder fz@daegfa.de.

Kommentar des Wissenschaftszentrums zur S3-Leitlinie „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Patient*innen“

Am 22. Juli 2021 erschien die S3-Leitlinie „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Patient*innen“ in der Herausgeberschaft des Leitlinienprogramms Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) und mit der federführenden Beteiligung der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinischen Onkologie, der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie.

Die S3-Leitlinie bewertet die wichtigsten zur komplementären und alternativen Medizin zählenden Methoden, Verfahren und Substanzen, nach den Kriterien der  evidenzbasierten Medizin. Die Leitlinie soll Ärztinnen und Ärzten, medizinischen Fachkräften sowie Patientinnen und Patienten evidenzbasierte und formal konsentierte Empfehlungen (sowohl positive  als auch negative) geben. Die wissenschaftliche Studienlage zur Akupunktur wurde von der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dobos  (Universität Duisburg-Essen) bearbeitet, und umfasst folgende Indikationen:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Hitzewallungen
  • Senkung von Gelenkschmerzen
  • Senkung von Tumorschmerzen
  • Senkung postoperativer Schmerzen
  • Chemotherapie-induzierten peripheren neuropathischen Schmerzen
  • Cancer Related Fatigue
  • Ein- und  Durchschlafstörungen
  • Vorbeugung von Symptomen der Xerostomie
  • Wiederherstellung der Darmfunktion nach Operation bei Kolonkarzinompatienten
  • subjektive und objektive kognitive Beeinträchtigung bei Brustkrebspatientinnen unter adjuvanter Chemotherapie
  • Verbesserung der globalen und tumorspezifischen  Lebensqualität
  • Reduzierung von Depressivität
  • Reduzierung der Angst

Bei den Endpunkten Gelenkschmerzen und  Tumorschmerzen wurde der Empfehlungsgrad mit B (Empfehlung „sollte“), bei allen anderen Endpunkten mit 0 (Empfehlung offen „kann“) angegeben. Insgesamt liegt eine heterogene Datenlage vor und die Studien weisen überwiegend methodologische Mängel auf. Negative Effekte der Akupunktur sind nicht ersichtlich.

Darüber hinaus findet sich eine „kann„-Empfehlung für die Akupressur bei therapie-assoziierter Übelkeit, bei Fatigue-Symptomatik, sowie bei Tumorschmerzen. TaiChi/Qi Gong sollte zur Senkung von Fatigue und Ein- und Durchschlafstörungen bei onkologischen Patienten, und kann zur Senkung von Depressivität und zur  Verbesserung der globalen und tumorspezifischen Lebensqualität angewandt werden. Zudem finden sich vereinzelte Empfehlungen auf die Anwendung einzelner  Nahrungsmittel, Gewürze (bspw. Ingwer bei zytostatikainduzierter Übelkeit/Erbrechen  „kann„) oder Phytotherapeutika (bspw. Ginseng bei Fatigue „kann„).

Den ausführlichen Leitlinienbericht finden sie hier: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/032-055OL.html