Endlich wieder Münchner Akupunktur-Tage
10 erfolgreich abgelegte Prüfungen zum Meister der Akupunktur DÄGfA
Dieses Jahr fanden nach einer dreijährigen Pause aufgrund der Corona-Pandemie wieder die 15. Münchner Akupunkturtage statt. Vom 4. bis 7. Mai 2023 behandelten rund 30 Teilnehmer bis zu 30 Patienten pro Tag in Kleingruppen. Die Dozenten Nina Klützke, Dr. Sybille Kramer, Dr. Thomas Ots, Dr. Nicolas Behrens, Dr. Wolfram Stör, Prof. Dominik Irnich (alle DÄGfA) sowie Prof. Joseph Audette aus Boston, USA, beaufsichtigten die Behandlungen. Es wurde gemeinsam diskutiert, untersucht und behandelt.
Die Interdisziplinäre Schmerzambulanz am Campus Innenstadt des Klinikums der LMU München (KUM) bildete den Rahmen für diesen besonderen Kurs mit seiner belebenden Atmosphäre. Es duftete nach Moxa, die Regeln der klassischen TCM wurden vertieft, myofasziale Triggerpunkte lösten sich nach Dry Needling in Wohlgefallen auf, elegant geführte Schröpfköpfe entspannten Rücken und Nacken, Narben wurden entstört und Mikrosysteme in ihrer ganzen Vielfalt praktiziert. Manchmal brachte die Elektrostimulations-Akupunktur den Durchbruch und für manchen Teilnehmer eröffnete sich mit der palpationsbasierten Akupunktur eine neue Welt. Dabei standen Achtsamkeit, Ganzheitlichkeit, Individualität und das Spüren des Zustandes des Patienten durch behutsame, aber intensive Palpation im Mittelpunkt.
Während der Patientenbehandlungen wurden insgesamt 10 Meisterprüfungen zum Meister der Akupunktur DÄGfA abgenommen. Alle Meister-Anwärter bestanden mit Bravour. Herzlichen Glückwunsch!
Eingerahmt wurden die Praxiseinheiten von frühmorgendlichem Qigong mit Dr. Ana Tiplt-Moreira im sonnendurchfluteten Innenhof der Poliklinik und Vorträgen zu speziellen Themen rund um die Akupunktur.
Wolfram Stör referierte über den Einsatz der Akupunktur bei Tinnitus. Die aktuelle wissenschaftliche Datenlage übersetzte er in konkrete Behandlungsbeispiele. Joseph Audette stellte die Grundlagen der palpationsbasierten Akupunktur vor, die ihren Ursprung in einer speziellen japanischen Akupunkturtechnik zur Konstitutionsstärkung hat. Nicolas Behrens beschrieb den Weg vom Soma zur Psyche (und zurück) und zeigte Zugänge zum Menschen im ganzheitlichen und spirituellen Kontext.
Einblicke in die Segmentakupunktur bot Thomas Ots als ausgewiesener Spezialist auf diesem funktionell-anatomisch fundierten Ansatz. Dr. Petra Bäumler, Leiterin der Forschung der Schmerzambulanz und Mit-Organisatorin, stellte die aktuelle wissenschaftliche Evidenz zur Akupunktur in der Gynökologie vor und regte eine Diskussion über die häufigsten in Studien verwendeter Punkte an. Am Sonntagmorgen wurden dann von Dominik Irnich einige Behandlung der letzten Tage mit ESA z.B. Polyneuropathie oder Triggerpunkt-Akupunktur z.B. CMD vertieft und didaktisch aufgearbeitet.
Patient:innen, Teilnehmer:innen wie Dozent:innen stand die Begeisterung für diesen gelungen Neuanfang und das fließende Qi ins Gesicht geschrieben.
Wir bedanken uns bei Ihnen ebenso wie bei dem engagierten Organisationsteam!