Nachwuchsförderung – DÄGfA Summer School

Summerschool in Lenggries 2023 (Foto: DÄGfA)

Vom 30.8.-3.9.23 ermöglichte die DÄGfA auch in diesem Jahr wieder Studierenden aus ganz Deutschland, in die Welt der Akupunktur einzutauchen und die Grundbegriffe der TCM zu erlernen. Nach einem Start in den Tag mit Qi Gong wurde nach einem intensiven praktischen und theoretischen Programm noch bis tief die Nacht mit leuchtenden Augen genadelt, geschröpft und auch die eine oder andere Manuelle Technik erlernt.

Die Summerschool of Acupuncture ist ein jährliches Stipendium, das vor der Bergkulisse von Lenggries bis zu 30 Medizinstudierenden  einen Einblick in Akupunktur und TCM verschafft.

Die Nachwuchsförderung ist ein wichtiges Anliegen der DÄGfA. Neben der Summer School, dem jährlich stattfindenden Studierendentag, Unterstützung von studentischen Akupunkturgruppen, kommen Studenten bei allen angebotenen DÄGfA-Ausbildungen in den Genuss von ermäßigten Kursgebühren.

Nähere Infos zu unserem Nachwuchsprogramm

Bewegende Gedenkfeier für Jochen Gleditsch

Nachruf auf Jochen Gleditsch, Ehrenvorsitzender der DÄGfA

In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von unserem Ehrenpräsidenten Dr. med. Jochen Gleditsch, der am 14.06.2023 kurz nach Vollendung seines 95. Lebensjahres in Anwesenheit seiner Frau Anneli Gleditsch friedlich von uns gegangen ist.

Wir verlieren mit Jochen Gleditsch einen großen Menschen, Arzt und Pionier der Akupunktur und Naturheilkunde. Er war eine herausragende Persönlichkeit auf den verschiedenen Ebenen des Menschseins.

Jochen Gleditsch hat die Entwicklung der Akupunktur über die letzten 40 Jahre entscheidend geprägt. In der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGfA e.V.) setzte er als Dozent, Vorsitzender und Ehrenvorsitzender entscheidende Impulse. Darüber genoss er weltweite Anerkennung. Als Präsident und Ehren-Präsident der ärztlichen Akupunktur-Weltgesellschaft International Council of Acupuncture and Related Technics (ICMART) war er auf allen Kontinenten gleichermaßen beliebt. So wurde er von 9 nationalen und internationalen Fachgesellschaften mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Er hat in Hunderten von Kursen, vor allem als Referent der DÄGfA, eine ganze Generation von Ärzten und Zahnärzten in Akupunktur unterwiesen.  Sein ausserordentliches Lebenswerk umfasst die Systematisierung der Mikrosystem-Akupunktur (MikroAkuPunktSysteme, MAPS), die Beschreibung der Mundakupunktur als schnell wirksames Somatotop, die Entwicklung der Very Point Technik® nach Gleditsch zum schnellen Auffinden sensibler und reaktiver Punkte und eine umfassende Interpretation der Theorie der Wandlungsphasen der TCM. Er war gleichermaßen beliebt als Lehrer, Arzt und Mentor für unzählige Ärzte, Patienten und Studierende.

Jochen Gleditsch wurde am 11.5.1928 in Kreuzburg, einer oberschlesischen Kreisstadt, geboren. Sein Vater war Direktor des dortigen Knabengymnasiums. Knapp 17-jährig wurde er von der Schulbank weg noch zur Wehrmacht eingezogen. Dank der Weitsicht seines Offiziers, der in letzter Minute seinen Trupp junger Leute auflöste, entkam Jochen Gleditsch russischer Gefangenschaft. Er floh von Schlesien nach Berlin zu Verwandten.

Um schnell eine Berufsausbildung abzuschließen entschied er sich für das kürzest mögliche Studium: sechs Semester Zahnmedizin. Damit war er 1949 mit 21 Jahren Deutschlands jüngster Zahnarzt. Arbeit gab es in den ersten Nachkriegszeiten allerdings nicht, so dass er noch Humanmedizin weiterstudierte. Die Approbation als Arzt folgte 1954, danach die Promotion zum Dr.med..

Deutschlands jüngster Zahnarzt und Facharzt für HNO-Heilkunde

Im Sozialstaat Schweden, der im Weltkrieg neutral geblieben war, wurde damals eine staatliche zahnärztliche Grundversorgung für die Bevölkerung und speziell für Schulkinder eingerichtet. Die Schweden kannten nur gesüßtes Brot, und viele Kinder hatten bereits mit Schuleintritt kariöse Zähne. Schweden hatte andererseits einen hohen medizinischen Standard. Viele deutsche Zahnärzte fanden hier Beschäftigung und lernten hochmoderne Behandlungsformen anzuwenden. So war Jochen Gleditsch von 1955-57 an einer schwedischen Poliklinik als Zahnarzt tätig.

Nach West-Berlin zurückgekehrt, war er von 1958 bis 1962 in eigener Praxis als Zahnarzt niedergelassen. Eines Morgens, kurz vor Errichtung der Berliner Mauer, saß im Wartezimmer ein geflüchteter befreundeter Zahnarzt aus Ostberlin. Er bat inständig: „Herr Gleditsch, Sie sind jung, mit allen Chancen – überlassen Sie mir Ihre Praxis…!“ (Zitat Anneli Gleditsch). Jochen übergab dem Zahnarzt seine Praxis.

Es war das Signal zum Wechsel von der Zahnmedizin hin zur Humanmedizin und zugleich von Berlin nach Wiesbaden. Dort war ihm im städtischen Krankenhaus eine Stelle angeboten worden samt Ausbildung zum Facharzt für HNO. Danach folgte seine HNO-ärztliche Niederlassung mit Belegarzt-Tätigkeit von 1967-70.

Wegen eines Krankheitsfalles in der Familie seiner Frau wechselte das Ehepaar Gleditsch 1970 nach München und die beiden Kinder Lars und Kerstin wurden geboren. Dort führte er eine HNO-Praxis bis 1992. Aber es frustrierte ihn, dass damals in der Schulmedizin im HNO-Fach neben operativer Therapie hauptsächlich kurzfristige Symptomlinderung und Antibiotika angeboten wurden. Die entscheidende Wende, die seinen weiteren beruflichen Weg bestimmen sollte, kam, als er auf einem Kongress die Akupunktur kennenlernte. Die Ganzheitlichkeit und die Möglichkeiten zur System-Umstimmung im Gesamtorganismus faszinierten ihn. Er erprobte und erforschte viel; über die klassische Akupunktur hinaus gelangte er zu weiterführenden Methoden, zur Neuraltherapie, zu naturheilkundlichen und ernährungsspezifischen Therapien.

Mundakupunktur, Very-Point-Technik®, MikroAkuPunktSysteme und ein ganzheitliches Menschenbild

Sein Interesse galt insbesondere den sogenannten Somatotopien, das sind aus Akupunkturpunkten bestehende Projektionen des Körpers auf umschriebenen Körperteilen, wie z.B. die Ohrakupunktur. Als Zahnarzt war er überrascht, selbst auf der Mundschleimhaut eine komplette Repräsentation des Körpers in Form von spezifischen Punkten auf engstem Raum vorzufinden. Aus dieser bahnbrechenden Entdeckung entwickelte Jochen Gleditsch die Systematik der Mundakupunktur mit deren therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten. Zur Auffindung behandlungsbedürftiger oraler Irritationspunkte mittels Nadel verwendete er eine spezifische Klopf-Technik, heute als Very-Point-Technik ® nach Gleditsch weltweit bekannt.

Seinen ersten Vortrag hielt Jochen erst 1976, mit knapp 50 Jahren. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Akupunktur endgültig zu seinem Lebensinhalt, ihre Verbreitung zu seiner Lebensaufgabe. Bereits 1978 reiste er mit einer Studiengruppe nach China, eine zweite Reise mit DÄGfA-Dozenten folgte 1988.

1979 erschien sein erstes Buch „Mundakupunktur“ und bereits 1981 das zweite Buch „Reflexzonen und Somatotopien – Vom Mikrosystem zu einer Gesamtschau des Menschen“, mittlerweile in der 9. Auflage. Somit war bereits eine Grundlage geschaffen für die Verbreitung der neuen Erkenntnisse.

 

Forschung, Lehre und Praxis vereint in einer Person

1985 wurde er zum 1. Vorsitzenden der DÄGfA gewählt, später wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er pflegte von Anbeginn seine internationalen Kontakte. Insbesondere mit Ost-Europäischen Kollegen fühlte er eine enge Verbindung, die er auch in den Zeiten des Mauerbaues und des kalten Krieges aufrechterhielt, teilweise in geheimen Treffen unter Umgehung der Obrigkeiten. So war es nur eine logische Folge, dass er 1990 zum Präsidenten des ICMART gewählt wurde und später auch zum Ehren-Präsidenten ernannt wurde.

Ebenso 1990 erhielt er vom Dekan der medizinischen Fakultät der LMU München einen Lehrauftrag. Gleichzeitig arbeitete er als Konsiliarius an der Interdisziplinären Schmerzambulanz der Klinik für Anaesthesiologie und der Klinik für Physikalische Medizin, zunächst am Klinikum Großhadern und ab 2001 regelmäßig in der Schmerzambulanz am Standort Innenstadt. Immer wurden ihm die schwierigsten Fälle vorgestellt und auch wenn Heilung nicht gelang verließen die Patienten optimistisch und schmerzgelindert die Ambulanz.

1991 fand ein besonderes Ereignis unter Leitung von Jochen Gleditsch statt. Kurz nach der Wende organisierte er den ICMART-Akupunktur-Weltkongress an der LMU München, endlich vereint mit Freunden aus Ost-Europa, die von ihm aus eigener Tasche unterstützt wurden, wenn die Anreise aus dem Osten zu kostspielig war.

Freundschaften in aller Welt – sozial und unterstützend

1996 erhielt Jochen Gleditsch das Bundesverdienstkreuz für soziales Engagement. Es folgten weitere Jahre der höchsten Aktivität, er reiste rastlos, aber immer gut gelaunt durch die ganze Welt, hielt Vorträge und lehrte in Kursen. Seine Anhängerschaft wuchs ständig.

2010 wurde 20 Jahre Lehrauftrag im Rahmen eines internationalen LMU-Symposium gefeiert.

Er sammelte renommierte Preise und Auszeichnungen, bereits 2001 erhielt er den Bachmann-Preis der DÄGfA. 2004 folgte die Ewald-Harndt-Medaille der Zahnärztekammer Berlin. Dort, aber auch in neun weiteren Zahnärztekammern hielt er zahlreiche Seminare zur Schmerztherapie in der Zahnheilkunde. Seine 20-jährige Lehrtätigkeit an der HNO-Klinik der Carl-Carus-Universität Dresden und für den Berufsverband der HNO-Ärzte wurde mit dem Hofmann-Heermann der deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde ausgezeichnet.

2019 hielt er seinen letzten Vortrag „Gesundheit als humane Leistung“ bei den Festspielgesprächen in Bregenz.

Sein Werk umfasste über 100 Publikationen, darunter einige high impact Publikationen, denn er initiierte und betreute eine ganze Reihe wissenschaftliche Studien unter anderem an vielen deutschen Universitätsklinika.

In den drei letzten Jahrzehnten trieb ihn die Frage nach einem umfassenden Menschenbild um, welches er im Dialog mit bekannten Geistes- und Naturwissenschaftlern intensiv diskutierte und voranbrachte. Dabei gab es für ihn keine Grenzen zwischen den Disziplinen, zwischen Tradition und Moderne. Die große Gabe transdisziplinär, ganzheitlich und positiv zu denken machte ihn zu einem großen Menschen seiner Zeit. Sein Handeln war geprägt von Bescheidenheit, Disziplin und nahezu selbstloser Menschenliebe.

Jochen Gleditsch war Impuls, Trost und Leitstruktur für unzählige Menschen

Seine lebensbejahende Spiritualität, tief verwurzelt im christlichen Glauben, war darüber hinaus Impuls, Trost und Leitstruktur für unzählige Menschen, darunter viele Patienten und Ärzte.

Bereits zum 85. Geburtstag, betitelt „Gedanken 2013“, schreibt Jochen Gleditsch in einem privaten Schriftstück aus dem ich mit Erlaubnis seiner Ehefrau Anneli, die Jochen nun 65 Jahre begleitet hat, zitieren darf:

„Ein Traum bewegte mich und führte zu einer Lebensbilanz: Ich habe ein wunderbares und langes Leben gehabt, bin weit älter geworden als alle meine Vorfahren, meine Freunde und Klassenkameraden – und ganze 20 Jahre mehr als mein Vater. Mein Leben stand unter so reichem Segen, dass ich voller Dankbarkeit zurückblicken kann.
Das größte Geschenk – die größte Gnade- ist meine Anneli, sie ist wie ein Engel in mein Leben getreten und ich kann nicht dankbar genug sein für eine solche Gnade: …., in wunderbarem Miteinander, ohne finanziellen Nöte; vor allem aber im gemeinsamen Suchen und Neu-Finden und Gefunden-Werden.“

Wir sind dankbar dafür, dass Du uns, lieber Jochen, über viele Jahre Dein Wissen, Deinen Enthusiasmus und Deine menschliche Wärme geschenkt hast.

 

Prof. Dr. med. Dominik Irnich
1. Vorsitzender
Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V.

 

Ein Bericht zur Gedenkfeier inklusive Reden wird in der DZA 3/2023 erscheinen

10 Neue Meister der Akupunktur bei den Internationalen Münchner Akupunktur-Tagen

Endlich wieder Münchner Akupunktur-Tage

10 erfolgreich abgelegte Prüfungen zum Meister der Akupunktur DÄGfA

Stuhlkreis bei den Münchner Akupunktur-Tagen

Dieses Jahr fanden nach einer dreijährigen Pause aufgrund der Corona-Pandemie wieder die 15. Münchner Akupunkturtage statt. Vom 4. bis 7. Mai 2023 behandelten rund 30 Teilnehmer bis zu 30 Patienten pro Tag in Kleingruppen. Die Dozenten Nina Klützke, Dr. Sybille Kramer, Dr. Thomas Ots, Dr. Nicolas Behrens, Dr. Wolfram Stör, Prof. Dominik Irnich (alle DÄGfA) sowie Prof. Joseph Audette aus Boston, USA, beaufsichtigten die Behandlungen. Es wurde gemeinsam diskutiert, untersucht und behandelt.

Gemeinsames behandeln und untersuchen

Die Interdisziplinäre Schmerzambulanz am Campus Innenstadt des Klinikums der LMU München (KUM) bildete den Rahmen für diesen besonderen Kurs mit seiner belebenden Atmosphäre. Es duftete nach Moxa, die Regeln der klassischen TCM wurden vertieft, myofasziale Triggerpunkte lösten sich nach Dry Needling in Wohlgefallen auf, elegant geführte Schröpfköpfe entspannten Rücken und Nacken, Narben wurden entstört und Mikrosysteme in ihrer ganzen Vielfalt praktiziert. Manchmal brachte die Elektrostimulations-Akupunktur den Durchbruch und für manchen Teilnehmer eröffnete sich mit der palpationsbasierten Akupunktur eine neue Welt. Dabei standen Achtsamkeit, Ganzheitlichkeit, Individualität und das Spüren des Zustandes des Patienten durch behutsame, aber intensive Palpation im Mittelpunkt.

Während der Patientenbehandlungen wurden insgesamt 10 Meisterprüfungen zum Meister der Akupunktur DÄGfA abgenommen. Alle Meister-Anwärter bestanden mit Bravour. Herzlichen Glückwunsch!

Die 10 neuen „Meister der Akupunktur DÄGfA“

Eingerahmt wurden die Praxiseinheiten von frühmorgendlichem Qigong mit Dr. Ana Tiplt-Moreira im sonnendurchfluteten Innenhof der Poliklinik und Vorträgen zu speziellen Themen rund um die Akupunktur.

Wolfram Stör referierte über den Einsatz der Akupunktur bei Tinnitus. Die aktuelle wissenschaftliche Datenlage übersetzte er in konkrete Behandlungsbeispiele. Joseph Audette stellte die Grundlagen der palpationsbasierten Akupunktur vor, die ihren Ursprung in einer speziellen japanischen Akupunkturtechnik zur Konstitutionsstärkung hat. Nicolas Behrens beschrieb den Weg vom Soma zur Psyche (und zurück) und zeigte Zugänge zum Menschen im ganzheitlichen und spirituellen Kontext.

Nicolas Behrens in Aktion

Einblicke in die Segmentakupunktur bot Thomas Ots als ausgewiesener Spezialist auf diesem funktionell-anatomisch fundierten Ansatz. Dr. Petra Bäumler, Leiterin der Forschung der Schmerzambulanz und Mit-Organisatorin, stellte die aktuelle wissenschaftliche Evidenz zur Akupunktur in der Gynökologie vor und regte eine Diskussion über die häufigsten in Studien verwendeter Punkte an. Am Sonntagmorgen wurden dann von Dominik Irnich einige Behandlung der letzten Tage mit ESA z.B. Polyneuropathie oder Triggerpunkt-Akupunktur z.B. CMD vertieft und didaktisch aufgearbeitet.

Die Teilnehmer der Münchner Akupunktur-Tage

Patient:innen, Teilnehmer:innen wie Dozent:innen stand die Begeisterung für diesen gelungen Neuanfang und das fließende Qi ins Gesicht geschrieben.

Wir bedanken uns bei Ihnen ebenso wie bei dem engagierten Organisationsteam!

 

Aktuelles aus der Bundesärztekammer zur Abrechnung nach GOÄ

Liebe DÄGfA-Mitglieder,
wir leiten Ihnen unkommentiert eine aktuelle Stellungnahme und Informationen zur lang überfälligen und immer noch nicht verabschiedeten Novellierung der Ärztlichen Gebührenordnung (GOÄ) weiter.

Der DÄGfA-Vorstand


An: Alle beteiligten ärztlichen Berufsverbände und wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften nachrichtlich: Vorstand der Bundesärztekammer Ausschuss „Gebührenordnung“ der Bundesärztekammer  

Sehr geehrte Damen und Herren, wie im Rahmen des gestrigen Verbändegespräches angekündigt, erhalten Sie beigefügt zu Ihrer weiteren Verwendung folgende Unterlagen der Bundesärztekammer zu abweichenden Honorarvereinbarungen sowie zur Anwendung höherer Steigerungsfaktoren auf Grundlage der Gebührenordnung für Ärzte:

  • ein Merkblatt für die Ärzteschaft sowie ein
  • Patienteninformationsschreiben
  • und ein gleichlautendes Faltblatt ein ausführliches Hinweispapier mit allen rechtlichen Details.

Auf der Internetseite der Bundesärztekammer finden Sie die Dokumente unter folgendem Link: https://www.bundesaerztekammer.de/themen/aerzte/honorar/goae-novellierung

Dort ist auch die gemeinsam mit den Verbänden und Fachgesellschaften gefasste Resolution zur Novellierung der GOÄ abrufbar.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Langenberg Geschäftsführer Politik Leiter Dezernat Gebührenordnung und Gesundheitspolitik
www.bundesaerztekammer.de 


Dokumente zum Download:

Glückwunsch den erfolgreichen Absolventen der CAT-Ausbildung

Kurzmitteilung

Neun Teilnehmer haben am ersten März-Wochenende in Berlin die Abschlussprüfung der Ausbildung Chinesische Arzneitherapie erfolgreich bestanden.

Dozentin Dr. med. Anna Mietzner (3. von rechts) freut sich mit den Absolventen.

Weitere Infos zur CAT-Ausbildung


 

Unsere Kursempfehlungen für Chinesische Arzneitherapie:

Der Einführungskurs ist Teil der Ausbildung „Meister der Akupunktur DÄGfA“ und dient als Inspiration für die neue Grundkursreihe, die im Mai in Bad Nauheim startet.

Beginn der neuen Grundkursreihe in Bad Nauheim, die im Spätsommer weitergeführt wird.

Kurz-Anamnesen bitte ca. 2 Wochen vorher an anna@tcm-praxis-mietzner.de senden.

Akupunktur-Nachwuchs-Förderung


Es hieß eng zusammenzurücken angesichts der erfreulich hohen Teilnehmerzahl beim Seminar der Studentischen Akupunkturgruppe Dresden unter der Leitung von Marcel Hasse und Peter Oehme. Das Thema hieß Ohrakupunktur.

Wir haben den Termin gerne unterstützt mit Skripten, Nadeln und Ohrmodellen, die die DÄGfA den Studierenden gerne zur Verfügung gestellt hat.

Für die kommenden Seminare schnüren wir noch einmal ein Paket mit 1000 Akupunkturnadeln und freuen uns darauf, den einen oder anderen Teilnehmer der Gruppe bald bei einem unserer Kurse oder der Summerschool begrüßen zu dürfen.

Neue Studie zu Chronischen Rückenschmerzen

Wer viel sitzt und sich wenig bewegt, entwickelt häufig Rückenschmerzen. Foto: Markus Bernards für Goethe-Universität Frankfurt

Ein Forscherteam um PD Dr. med. Johannes Fleckenstein, Goethe Universität Frankfurt, DÄGfA-Dozent und Stellv. Leiter des Wissenschaftszentrums der DÄGfA konnte zeigen, dass eine individualisierte und ganzheitliche Therapie deutlich bessere Erfolge zeigt.

Lesen Sie die Pressemitteilung auf den Seiten der Goethe Universität Frankfurt am Main

Akupunktur am Punkt Magen1 nur von Spezialisten!

PRESSEMITTEILUNG, 11. Oktober 2022

Dieser Punkt sollte nur bei besonderer Indikation und von in Augenakupunktur erfahrenen Therapeuten behandelt werden.

Ein aktueller Fallbericht beschreibt eine Sehverschlechterung nach Akupunktur u.a. am Punkt Magen 1, der innerhalb der Augenhöhle liegt. Die augenärztliche Untersuchung zeigte eine Glaskörperblutung, punktförmige Narben neben einer blassen Papille und Fleckblutung der temporalen Netzhaut. (Drüke D, Feltgen N, Hoerauf H: Loss of visual acuity following acupuncture. Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 663. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0222).

Aus diesem Grund sehen wir uns veranlasst darauf hinzuweisen, dass die Akupunktur am Punkt Ma 1 nur von auf Augenheilkunde spezialisierten Akupunktur-Ärzten durchgeführt werden sollte.

Die Nadelung dieses Punktes, der sich unterhalb des Bulbus intraorbital befindet, ist nicht expliziter Inhalt der Ausbildung zur Zusatzbezeichnung Akupunktur.

Dr. med. Arvi Päärmann, DÄGfA-Kommissionsleiter, Facharzt für Augenheilkunde und langjähriger Leiter des Ressorts Komplementärmedizin im Berufsverband der Augenärzte Deutschland, betont, „dass der Punkt Ma1 nur bei besonderer Indikation von Augenärzten*innen genadelt werden sollte, die klinische Erfahrung mit Spritzen in diesem Bereich haben.“.

Der 1. Vorsitzende der DÄGfA Prof. Dr. med. Dominik Irnich ergänzt: „Die Akupunktur zur symptomatischen Behandlung der Alters-Augenerkrankungen ist eine sehr wichtige unterstützende Maßnahme, zumal ja auch schulmedizinisch das therapeutische Repertoire nur begrenzt wirksam ist.  Die Akupunktur bei Augenerkrankungen, die aufgrund der demographischen Entwicklung zunehmend zu Volkskrankheiten werden wie z.B. das Glaukom und die Makuladegeneration, wird in der DÄGfA in speziellen Kursen von erfahrenen Augenärzten gelehrt.“

Zum Glück ging der beschriebene Fall gut zu Ende, denn die Blutung wurde resorbiert, das Sehen klarte auf und zurecht beendete der Patient die Augenakupunktur bei dem betreffenden Akupunkteur.

Dr. med. Arvi Päärmann ergänzt: Nur bei dem Punkt Magen 1 aus der TCM – Akupunkturlehre kann eine Berührung und damit Perforation mit introkularen Folgeschäden erfolgen. Alle anderen -mir bekannten Punkte- mit Wirkung aufs Auge aus den Akupunkturlehren werden nur um das Auge im knöchernen Bereich der Orbita oder „augenfern“ genadelt.

Informationen zu qualifizierten Ärzten unter www.daegfa.de/Themen/Patienteninfo/Akupunkturaerzte

Mit altem Wissen gegen ein neues Leiden: Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) gegen Post-COVID-19

München – Die Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. lädt Ärzte bei der 36. Internationalen Akupunkturwoche der DÄGfA in Bad Nauheim (23. – 29.5.2022) zum Erfahrungsaustausch ein. – Das dringende Thema: Behandlungsmöglichkeiten von Post-COVID-Patienten mit Akupunktur und Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Derzeit gelten, laut Zahlen des RKI, circa 20 Millionen Menschen in Deutschland als von COVID 19 genesen. Doch leiden schätzungsweise 10 – 15% darüber hinaus langfristig an gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Allgemeine Beschwerden wie schnelle Atemnot nach Belastung, Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Leistungseinbußen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, sowie Angststörungen und Depression sind häufige Symptome von PatientInnen mit Post-COVID. Über 50 % der PatientInnen geben eine verminderte Lebensqualität an [1].

Das Problem: Für diese Post-COVID-Patienten gibt es nach wie vor keine wissenschaftlich nachgewiesene Therapie.

Vielversprechend sind hier die Behandlungsansätze mit einem althergebrachten Zweig der Medizin: „Gerade gegen Post-COVID-Symptome kann die TCM mit Akupunktur, TuiNa (chin. Manualtherapie) und Diätetik (Ernährung, Lebensstil) eine hilfreiche und symptomlindernde Wirkung entfalten“ betont Prof. Dr. Dominik Irnich, 1. Vorsitzender der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V.. „Akupunktur wirkt erwiesenermaßen bei Schmerzen, aber auch für andere Post-COVID Symptome wie Atembeschwerden, Schlafstörungen und Depression liegen gute Erfahrungen und teilweise auch Studien vor.

Die positive Wirkung dieser Therapien bestätigt auch Dr. Bettina Hauswald, langjährige Leiterin der Ambulanz für Riech- und Schmeckstörungen an der Klinik und Poliklinik für HNO-Erkrankungen des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. „Die Patienten mit Riech- und Schmeckstörungen nach Post-COVID rennen mir die Bude ein!“ berichtet sie. „Und die Akupunktur funktioniert hier hervorragend!“.

Ein Grund, das Post-COVID als ein Hauptthema bei der 36. Internationalen Akupunkturwoche der DÄGfA in Bad Nauheim (23. – 29.5.2022) auf die Tagesordnung zu setzen. Hier treffen sich jedes Jahr nationale und internationale Experten, unter anderem aus den USA und Korea zum Erfahrungsaustausch.

Zum Programm der 36. Internationalen Akupunkturwoche der DÄGfA in Bad Nauheim (23. – 29.5.2022)

[1] Mikkelsen, ME, Abramoff B, COVID-19: Evaluation and management of adults
following acute viral illness.
https://www.uptodate.com/contents/covid-19-evaluation-
and-management-of-adults-following-acute-viral-illness